Kriminalmuseum Rothenburg
Reisen

9 besondere Museen mit Gruselfaktor

Das Horn eines Einhorns, Tränenphiolen, Walpenisse. In der Renaissance und im Barock waren Wunderkammern mit bizarren Exponaten groß in Mode. Die Menschen liebten es, sich in den schaurigen Ausstellungen ein wenig zu gruseln. Heute sind diese Art von Kuriositätensammlungen nicht mehr so zeitgemäß aber ich habe dennoch ein paar Museen für euch auf die Liste gepackt, die für Gänsehaut sorgen. Kurze Einordnung: Museen oder Gedenkstätten, die sich mit Themen rund um den 2. Weltkrieg beschäftigen und Gruselkabinette à la Dungeon sind hier nicht vertreten.

1. Foltermuseum, Rothenburg ob der Tauber

Klar, dass das vielleicht berühmteste „Foltermuseum“ Deutschlands nicht fehlen darf. Das Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber ist ein Ort, der eindrücklich zeigt, wie kreativ die Menschen seit jeher waren, wenn es um Folter und Verurteilungen ging. Die Eiserne Jungfrau ist vielleicht das berüchtigtste der mittelalterlichen Folterwerkzeuge, aber nur ein Beispiel. Auf mehreren Etagen dreht sich hier alles um die Methoden mittelalterlichen Rechtsprechung. Und das diese ziemlich grausam waren, muss ich wohl nicht erwähnen.

Bild: Newman Brothers'. Das Innere der Fabrik aus den 1960ern.

2. Coffin Works, Birmingham

Im Jewelery Quarter in Birmingham stand einst eine Fabrik, die sich auf die Verzierung von Särgen spezialisiert hatte. Ein schicker Sarg war den Menschen in der viktorianischen Zeit wichtig und so ließ man sich hier noble Sarggriffe oder Urnenverzierungen herstellen. Heute ist die Fabrik ein Museum namens Coffin Works, in der man hinter die Kulissen der exklusiven Sargmanufaktur blicken kann. Super interessant!

Besonderes Museum: Exponate im Grant Museum of Zoology.
Das Grant Museum of Zoology beherbergt Massen an konservierten Tieren.

3. Grant Museum of Zoology, London

Gläser mit eingelegten Kängurus, Affenskelette und ein präpariertes Elefantenherz – nichts weniger als das bekommt man im Londoner Grant Museum of Zoology zu sehen, das zum University College London gehört. Einst wurde die Sammlung als Lehrsammlung und Seziermaterial gegründet, heute können Besucher die teils skurrilen Exponate bestaunen und sich beim Anblick ein bisschen gruseln.

Besonders Museum, in diesem Falle schaurig: Das Link Prison Museum.
Besser aufpassen! Im Link Prison Museum geht es nicht gerade zimperlich zu.

4. Clink Prison Museum, London

Das Clink Prison Museum in Southwark erzählt an der Stelle, wo früher das Gefängnis „The Clink“ stand, die Geschichte der Insassen im berüchtigtsten Gefängnis Englands. Es gibt Einblicke in das Leben und die Bedingungen der Gefangenschaft im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Besonders prominent sind dabei natürlich die Foltermethoden, die damals angewendet wurden. Die Instrumente kann man sogar testen, aber bitte „on your own risk“. Das Museum ist ein wenig skurril, aber genau das macht auch den Charme aus, wenn man das an dieser Stelle so nennen kann.

Der Operationssaal im Dachboden des St. Thomas Church Hospitals.

5. The Old Operating Theatre, London

Ich finde es ja immer verwunderlich, dass man Orte wiederentdecken kann. So ist es auch dem Old Operating Theatre ergangen. Der Operationssaal wurde im 19. Jahrhundert im Dachboden des St. Thomas‘ Church Hospitals in Southwark erbaut. Nachdem er 1822 geschlossen wurde, geriet er in Vergessenheit, bis man in den 1960ern wieder über ihn stolperte. Heute bietet das Museum einen Einblick in die Geschichte der Chirurgie. Zu sehen gibt es brachiale Instrumente, gängige Techniken der Zeit und natürlich den historischen Operationssaal, der zu den ältesten noch existierenden Europas gehört. Außerdem gehört zum Museum auch das Herbarium, in dem man sich manchmal auch seine eigenen kleinen Duftsäckchen basteln darf.

Ansehnliche Exponate im Museum der Charité.

6. Medizinhistorische Museum der Charité, Berlin

Ebenfalls der Geschichte der Medizin und der medizinischen Forschung widmet sich das Medizinhistorische Museum der Charité. Dabei muss man klar sagen: Die Ausstellung ist nichts für schwache Nerven. Nicht nur die historischen Instrumente haben es in sich, – ich sage mal ganz vorsichtig Geburtshilfe – vor allem die Präparate können Zartbesaiteten echt auf den Magen schlagen. Trotzdem absolut sehenswert und informativ!

Das Hexenmuseum widmet sich einem dunklen Kapitel der Geschichte.

7. Hexenmuseum, Ribe

HEX! Das Museum der Hexenverfolgung widmet sich der düsteren Geschichte der „Hexenangst“, die im 16. und 17. Jahrhundert in Dänemark und im übrigen Europa um sich ging. Unzählige Hexenprozesse sorgten für den Tod vieler unschuldiger Frauen und vereinzelt auch Männer. Ribe war das Zentrum der dänischen Hexenverfolgung, denn hier hatte die Hexenangst besonders fatale Ausmaße angenommen. Das Museum informiert auf moderne, interaktive Weise über diese dunkle Ära der europäischen Geschichte.

Geheimnisvoll und ein wenig schaurig: Die Machenschaften der Alchemisten.
Chinon (Indre-et-Loire)

8. Speculum Alchemiae, Prag

Nichts Geringeres als den heiligen Gral wollt man hier finden. In der Alchemistenwerkstatt im jüdischen Viertel Prags ging es geheimnisvoll zu. Die okkulte Wissenschaft der Alchemie fand in Prag in der Renaissance unter der Herrschaft von Rudolf II. ihren Höhepunkt. Im Museum Speculum Alchemiae werden okkulte Praktiken vergangener Zeiten mit der heutigen Wissenschaft in Verbindung gebracht.

Besondere Museen: Das Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof.
Besondere Museen: Das Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof.

9. Bestattungsmuseum, Wien

Scheene Leich: Die Wiener haben ein besonderes Verhältnis zum Tod. Im Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof geht es in der historischen Bestattungshalle durch die Geschichte der Wiener Begräbniskultur und zeigt auch das ein oder andere skurrile Objekt. Doch aufgepasst: Die Öffnungszeiten sind sehr eingeschränkt. Vorab also unbedingt schauen, ob geöffnet ist.

Welches Museum gehört deiner Meinung nach mit auf diese Liste? Schreib es mir in die Kommentare!

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

3 Kommentare

  1. Cooler Beitrag! In Wien fallen mir noch das Josefinum, der Narrenturm, das Foltermuseum und das Wiener Kriminalmuseum ein, was bedeuten würde, dass Wien ein besonders schauriger und gruseliger Ort ist…

    1. Liebe Gudrun,
      ja das stimmt, Wien gibt schon besonders viel her zum Thema „Schaurig-schön“!

  2. […] riesiger Elefanten- und Büffelköpfe neben Edelsteinen, Keramikurnen aus dem 1. Jh. n. Chr. und Folterinstrumenten aus der Zeit der Hexenverfolgung zu sehen sind. Für Familien lohnt sich auch ein Blick ins […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert